Bert ist leider Opfer eines Angriffs durch einen Beutegreifer geworden. Auch die Storchenexperten am Bodensee gehen nach Kontrolle der biometrischen Daten von einem Tod durch einen Raubvogel, wahrscheinlich einen Steinadler, aus. In der Gegend sind schon öfter Störche von Adlern angegriffen worden
Zu Ernie haben wir leider kein Neuigkeiten, da der Sender keine Signale gibt.
Trauriges Ende!
Trick hat den Sommer bei Gärtringen in der Krebsbachaue verbracht. Seit Ende Oktober war sie bei Darmsheim auf den Wiesen und Äckern zu sehen. Dann
konnten wir dem Signal entnehmen, dass sie sich nicht mehr bewegte. Bei der Suche auf dem Acker wurde der Sender gefunden, aber keine Federn oder weitere Spuren. Die Daten in Radolfzell ergaben
dann, dass Trick am 22.11. zu ihrem Schlafplatz im Baum hochfliegen wollte. In der Dämmerung/Dunkelheit sah sie die Stromleitungen nicht und prallte dagegen. Auf dem Boden liegend wurde der
Kadaver von Fuchs oder Marder gefressen und der Sender noch in der Nacht etwa 150 m weiter geschleppt.
Eines der letzten Fotos von Ernie und Bert ist vom 4.8.24 (Sabine Holmgeirsson). Von ihren Ausflügen zur Futtersuche kehrten sie in den letzten 2 Wochen, in denen sie noch da waren, wieder zum Nest auf dem Storchenturm zurück.
Am 11.8. nun zog es beide in den Süden! Zunächst ging es in Richtung Gärtringen, wo sie wahrscheinlich auch auf Trick trafen. Dann zum Bodensee, weiter in die Schweiz. Einen großen Flug unternahm Bert dann am 19.8., als er nördlich von Bern in der Schweiz vormittags startete, um abends gegen 19.30 Uhr bei Montpellier am Mittelmeer anzulangen.
Leider ist der Sender von Ernie am 16.7. ausgefallen, so dass wir nicht wissen, wo er sich jetzt aufhält. Möglich ist, dass er noch mit Bert zusammen ist, aber es kann auch sein, dass er sich einer anderen Gruppe von Jungstörchen angeschlossen hat.
Wir wünschen beiden viel Glück und hoffen, sie auch mal wieder zu sehen!
Trick ist bei Gärtringen geblieben und ist damit wahrscheinlich einzigartig. Es bleiben mittlerweile immer mehr Störche hier und ziehen gar nicht mehr über Winter in den Süden. Aber das sind in der Regel Altvögel, die dadurch den Vorteil haben, als erste im Jahr die Horste besetzen zu können. Die Jungstörche fliegen in den Süden und bleiben dort bis zur Geschlechtsreife (mind. 2 Jahre). Trick ist die große Ausnahme und damit für die Wissenschaftler am Bodensee besonders interessant.
Beide Jungstörche haben ihre ersten Ausflüge mit Hilfe gut überstanden!
Am 5.7. verließ Bert, der größere und stärkere der beiden, das Nest. Um ihn in Sicherheit zu bringen, weg von der Straße und Bäumen, haben wir ihn an der Stadtmauer eingefangen. Dabei zeigte er uns schon, wie elegant er gleiten kann. 2 Tage später stand er wieder auf dem Nest!!
Ernie, der kleinere, war mit seinen Flugübungen noch nicht so weit, deshalb kam es für uns sehr überraschend, dass er am 8.7. das Nest verließ. Im Tiefflug über die Grabenstr. landete er in der Hessestr., wo wir ihn aus einem Garten bargen und auf die Wiesen vor Schafhausen brachten. Dort sind gemähte Bereiche, viel flaches Gelände, so dass die Störche dort gut starten können. Nach dem Aussetzen begann Ernie sofort zu fressen, er fing sich gleich ein paar Regenwürmer.
Aber auch er kehrte am Tag darauf wieder zurück ins Nest.
Wie sie das Nest gefunden haben, ist äußerst faszinierend. Ernie konnte eigentlich nur so über den Boden segeln und schaffte es trotzdem zurück wieder auf den Turm. Nun werden immer wieder mal Ausflüge gemacht, dabei landete Bert auch auf dem Parkplatz in der Siemensstr. beim dm.
Es ist halt so, dass sie noch nicht die richtigen Landeplätze finden oder dass ihnen zwischendrin die Kraft ausgeht. Das ist ganz normal und die Störche müssen lernen, wieder zu starten und weiter zu fliegen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.
Aus Gefahrenbereichen sollte man sie scheuchen, damit sie freieres, sicheres Gelände zum Starten erreichen. Ich kann sie leider
nicht täglich einfangen aus Gärten oder von Straßen abhalten, da ist die Rücksicht aller gefragt. Leider sind sie auch noch nicht so scheu und lassen Menschen nah an sich
herankommen.Trotzdem ist Vorsicht geboten!!
Ich habe jetzt erreicht, dass wir öfter Zugriff auf das Signal der Sender bekommen, das geht aber zeitlich nur sehr begrenzt, also nur ein paar Tage.
Die Altvögel sehe ich am Tage leider nicht, ich weiß nicht, wo sie Futter sammeln. Da aber in diesem Jahr bei Merklingen, Richtung Simmozheim und auch bei Schafhausen einige Wiesen noch nicht gemäht sind, bzw. viel mehr Getreide angebaut wurde, werden die wohl etwas weiter weg das Futter suchen. Da können die Jungen noch nicht mitfliegen, wegen der Entfernung, ist meine Vermutung.
Deshalb bitte Rücksicht, aber Sorgen muss man sich nicht machen. Beide können fliegen, das haben sie bewiesen!
Die Flugübungen der Jungen zeigen es, ihnen geht es gut!
Ernie, der Kleinere von beiden, beginnt jetzt auch mit dem Flugmuskeltraining. Bert hebt auch schon etwas vom Nest ab.
Die Flügelspannweite ist enorm und zeigt, Störche sind Gleitflieger. Sie nutzen die Thermik, um mit nur wenigen Flügelschlägen hochsteigen zu können. Auf dem Vogelzug gleiten sie so über größere Strecken, auch über die 14 km lange Meerenge bei Gibraltar in Richtung Afrika.
Mit den ersten Ausflügen rechne ich in etwa 3 Wochen.
23.6.: links Heidi, in der Mitte Ernie und Bert zeigt seine Größe
Am 31.5. konnten nur noch 2 Junge trotz Regens erfolgreich beringt und besendert werden. Viele Zuschauer hatten sich eingefunden, um einen Blick auf die Kleinen zu werfen, die zu dem Zweck aus dem Nest nach unten gebracht wurden. Dabei konnte der allgemeine Gesundheitszustand überprüft werden, was bei diesem Wetter wichtig war. Die 3 anderen sind verstorben und mussten aus dem Nest geborgen werden.
Ernie und Bert sind im Animal Tracker zu sehen, der das Signal aber nicht metergenau wiedergibt, deshalb sind jetzt schon "Bewegungen" zu sehen, die so nicht stattfinden!
Ernie ist der kleinere von beiden, der zuerst beringt und untersucht wurde.
Nun wird beobachtet, wie sie sich entwickeln und wie es im Sommer weitergeht. Werden auch sie da bleiben über Winter, was bei Jungstörchen recht ungewöhnlich ist? Werden sie überhaupt das erste Jahr überstehen, wie insgesamt nur 30 % der Jungstörche? Auch unsere Jungstörche tragen mit ihren Sendern dazu bei, das Zugverhalten besser zu verstehen. Damit kann auch der Schutz der Art und deren Überleben verbessert werden, denn jeder Tod am Strommast, jeder auf dem Zug verendete Vogel zeigt die Mängel auf, die dringend beseitigt werden müssen, um diese majästetischen Vögel auch weiter erleben zu können.
Die 3. und 4. Lebenswoche ist vom Wetter her die kritischste bei den Störchen. Das war
auch leider bei uns so. Bei Dauerregen und Kälte am Freitag (17.5.) gelang es den Eltern leider nicht, alle Jungen
ausreichend zu schützen. Immer wieder gab es stundenlangen Dauerregen. Das Daunengefieder saugt sich mit Wasser voll, die Jungen verkühlen.
Bei Sonnenschein konnten wir am 29.5. noch 3 aktive Junge beobachten. Viele Jungstörche im Ländle haben das Unwetter am Freitag nicht überlebt! Experten schätzen den Verlust an Jungstörchen auf bis zu 80% bisher! Dieses Jahr ist so schlimm wie 2013, auch da gab es durch Regen hohe Verluste.
Foto am 29.5., S. Holmgeirsson
Heidi brachte heute morgen wieder Plastikfolie mit, in neongrün. Wie hübsch! Sie schob das den Jungen wie Moos unter. Das verhindert natürlich, dass Wasser ungehindert ablaufen kann. Wir werden also auch aufräumen müssen, wenn wir zum Nest hochfahren.
Am 31.5. ab 13.30 Uhr kommt der Hubsteiger wieder zum Einsatz und Stefan Bosch vom NABU wird beringen und Wolfgang Fiedler vom Max-Planck-Institut am Bodensee wird die Störche mit den kleinen, leichten Sendern ausstatten. Zuschauen erlaubt und erwünscht!
Wir freuen uns, denn Mitte Mai war es gewiss: 5 Junge wuselten im Storchennest! Das ist das Höchste, was geht, denn Störche legen 3 - 5 Eier. Seit dem 26.4. sind
sie nacheinander geschlüpft, deshalb ist der Kleinste eine Woche jünger als das Älteste. Jetzt wird sich zeigen, ob das vorkommende Nahrungsangebot auf unseren letzten feuchten Wiesen ausreicht
für so viele hungrige Schnäbel. In den letzten Nestlingswochen müssen 1,5 kg Mäuse, Regenwürmer, Schlangen und auch Frösche pro Junges rangeschafft werden. Welch ein Stress für die Eltern!
Aber noch geht es entspannt zu im Nest, den Kleinen kann man fast täglich beim Wachsen zusehen. Es werden nicht alle 5 überleben können, Schlechtwetterperioden und Nahrungsmangel sind häufige
Ursachen für Verluste in den ersten Wochen. In der Natur wird selektiert auf den Stärksten!
Die nachfolgenden Fotos wurden am 12. und 15.5. gemacht, die Jungen sind in der 3. Lebenswoche.
Noch zu klein, um ausreichend eigene schützende Federn zu haben, aber zu groß, um von dem Altstorch geschützt zu werden.
Die Jungen werden wieder beringt und besendert! Da Trick hier überwintert hat, möchte man das Zugverhalten der Jungen nochmal genauer beobachten.
Am 3.2. war es soweit, Heidi kam aus dem Süden zurück. Laut klappernd begrüßte sie das Nest und hoffte, von Leon gehört zu werden. 2 Tage wartete sie, war mit Trick gemeinsam auf den Wiesen am Sägeweg auf Futtersuche. Nach 2 Tagen zog sie weiter, um sich auch in der weiteren Umgebung umzuschauen.
Dann kam am 12.2. die Meldung, dass wieder ein Storch auf dem Nest säße. Die Position des Rings und die Ablesung ergab, dass nun auch Leon wieder zurück war. Das große Warten begann. Würde Heidi zurückkehren oder käme eine andere Partnerin?
Seit dem 28.2. ist das Paar nun vereint und wir wissen, Heidi ist wieder die Partnerin. Sie kam zurück und es erfolgten mehrere Paarungen. Seit dem 25.3. wird
gebrütet. Da die Brutzeit 32 Tage beträgt rechnen wir mit dem ersten Schlüpfen ab dem 25.4. Zwei Wochen später sollten die Köpfchen der Jungen zu sehen sein.
Wie schon im allgemeinen Teil unter Akzeptanz beschrieben, haben auch Leon und Heidi ein Revier gebildet und Trick aus ihrem Nest vertrieben. Obwohl sie es nicht nutzen, beansprucht das Paar das Nest und Konkurrenten werden nicht geduldet. Störche erkennen ihren eigenen Nachwuchs nicht mehr, sobald dieser das Brutnest verlassen hat.
Trick war zunächst bei Schafhausen auf den Wiesen unterwegs und ist seit dem 16.3. bei Ehningen und Gärtringen auf den Wiesen neben der Autobahn zu
finden.